Herzlichen Glückwunsch!
Sie sind schwanger. Es liegt eine schöne und aufregende Zeit vor Ihnen, Ihr Leben und Ihr Körper werden sich verändern. Wir als Praxisteam freuen uns darauf, mit Ihnen gemeinsam durch die nächsten Monate zu gehen. Mit unserem Wissen und modernster Technologie möchten wir Sie kompetent und einfühlsam begleiten.
Im ersten Schwangerschaftsdrittel werden die Untersuchungsabstände individuell festgelegt. Ab der 12. bis zur 30. SSW finden die Untersuchungen alle 4 Wochen statt, danach alle 2 Wochen. In den letzten 3 Wochen der Schwangerschaft sind wöchentliche Untersuchungen vorgesehen. Abweichende Regelungen bestehen für Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften. Neben klinischen Kontrollen, Beratung und mehreren Laboruntersuchungen gehören dazu auch drei Ultraschalluntersuchungen (Screening).
Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer, sinnvoller Zusatzuntersuchungen, die die Sicherheit für Mutter und Kind erhöhen oder Ihrem verständlichen Wunsch nachkommen, Ihr Kind in seiner Entwicklung beobachten zu können. In einem Gespräch nach der ersten Untersuchung beraten wir Sie ausführlich und erarbeiten gemeinsam mit Ihnen den Umfang Ihrer ganz persönlichen Schwangerschaftsvorsorge.
Überblick über Vorsorge- und Zusatzuntersuchungen in der Schwangerschaft
WOCHE
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UNTERSUCHUNG
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ZUSATZUNTERSUCHUNG
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BEACHTEN
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9.-12.
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U*, Urin, Blutdruck, HB, 1. Ultraschall, Blutgruppe, Antikörpersuchtest, HIV u. Chlamydien-Test, Lues-Test, ggf. Röteln-Test (bei fehlendem Impfnachweis), TSH-Test, Krebsvorsorge |
Toxoplasmose-Test
Parvo B 19-Test
Cytomegalie-Test
Ersttrimesterscreening (12.-14. SSW) |
Jod 200, Folsäure, kein Rohmilchkäse, kein rohes Fleisch, Kontakt mit Katzen meiden |
12.-16.
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U, Urin, Blutdruck |
Ultraschall |
ggf. zusätzliches, auf die Schwangerschaft abgestimmtes Vitaminpräparat |
20.-22.
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U, Urin, Blutdruck, HB, 2. Ultraschall (Screening IIa und IIb)
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Anmeldung Geburtsvorbereitungskurs |
24.-26.
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U, Urin, Blutdruck, Antikörpersuchtest, oraler Glucosetoleranztest |
Ultraschall 3D/4D
ausführlicher Glucosetoleranztest |
Magnesium |
27.-29.
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U, Urin, Blutdruck, ggf. Anti D Prophylaxe, CTG |
Ultraschall |
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29.-31.
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U, Urin, Blutdruck, HB, 3. Ultraschall, CTG |
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34.-35.
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U, Urin, Blutdruck, HB, Hepatitis-Serologie, CTG |
Ultraschall |
Mutterschutz, Anmeldung im Krankenhaus |
36.-37.
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U, Urin, Blutdruck, HB, CTG |
Abstrich auf Streptokokken |
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38.-39.
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U, Urin, Blutdruck, HB, CTG |
Ultraschall |
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40.
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U, Urin, Blutdruck, CTG |
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Über Termin
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ggf. U, Urin, Blutdruck, CTG alle zwei Tage |
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*U = vag. Untersuchung
Ihr Mutterpass wird bei uns in der Praxis zwischen der 8. und 12. SSW ausgestellt. Bitte bringen Sie zu diesem Termin auch Ihren Impfpass mit. Hier werden neben den Schwangerschaftsdaten und Laborergebnissen Ihre persönliche Vorgeschichte sowie evtl. bestehende Risiken und Vorerkrankungen eingetragen. Sie sollten dieses wichtige Dokument während der gesamten Schwangerschaft bei sich tragen und zu jeder Untersuchung mitbringen.
Das Ersttrimesterscreening wird zwischen der 12. und 14. SSW durchgeführt. Es besteht aus einer Ultraschalluntersuchung und einer mütterlichen Blutabnahme (PAPP-A und freies ß-HCG). Diese Untersuchung ermöglicht es, das Risiko für das Vorliegen einer chromosomalen Erbkrankheit, wie einer Trisomie 21 (Down-Syndrom), 13 oder 18, individuell abzuschätzen. Das Risiko wird mit einer Verhältniszahl angegeben (z. B. 1:1000 bedeutet, dass von 1000 Frauen mit diesem Testergebnis 1 Frau ein betroffenes Kind erwartet). Liegt das Risiko unter 1:300, wird in der Regel eine invasive Diagnostik (Chorionzottenbiopsie, Fruchtwasseruntersuchung) empfohlen. Wir sind durch die Fetal Medicine Foundation Deutschland zertifiziert. Jährliche Prüfungen garantieren eine gleichbleibend hohe Untersuchungsqualität.
Falls Sie den Wunsch haben, die Entwicklung Ihres Babys in kürzeren Abständen im Ultraschall mitzuerleben, bieten wir Ihnen auf Wunsch die Möglichkeit zusätzlicher Ultraschalluntersuchungen. Besonders wirklichkeitsnah können Sie Ihr Kind im 3D/4D Ultraschall betrachten. Die schönsten Bilder erhalten Sie anschließend auf CD oder als Fotoausdruck.
Toxoplasmen sind Erreger, die über Katzenkot oder über den Verzehr von rohem Fleisch übertragen werden. Für Nichtschwangere ist eine Toxoplasmoseinfektion eine harmlose Erkrankung ohne Folgen, es bleibt eine lebenslange Immunität zurück. Kommt es allerdings während der Schwangerschaft zu einer Infektion, kann die Krankheit auf das Ungeborene übertragen werden. Schwere Schäden u. a. des kindlichen Gehirns können die Folge sein. Wir empfehlen Ihnen eine Blutabnahme, um festzustellen, ob Sie diese Infektion bereits durchgemacht haben und somit geschützt sind. Bei negativem Immunstatus ist Vorsicht geboten und es sollte alle 8-10 Wochen eine Kontrolle erfolgen. Die frühzeitige Diagnose einer Toxoplasmoseinfektion ist für einen Therapieerfolg entscheidend. Ergibt sich der Verdacht auf eine frische Infektion, so wird mit einer Antibiotikatherapie begonnen.
Ringelröteln ist eine harmlose Kinderkrankheit. Eine in der Schwangerschaft durchgemachte Infektion der Mutter kann das ungeborene Kind jedoch schwer schädigen. Die Infektion wird meist über den Kontakt mit Kleinkindern übertragen. Eine Blutabnahme kann einfach klären, ob ein Immunschutz besteht oder ob Vorsicht geboten ist.
Die Infektion mit Cytomegalie ist die häufigste Infektion in der Schwangerschaft. Sie führt bei den betroffenen Kindern zu schwersten Schäden bis hin zur Fehlgeburt. Eine Ansteckung erfolgt in der Regel durch Urin und Speichel symptomloser Kleinkinder. Mit einem einfachen Bluttest zu Beginn der Schwangerschaft kann man den individuellen Immunstatus ermitteln lassen. Sie wissen dann, ob Sie sich in der Schwangerschaft vor einer Erstinfektion schützen sollten.
Der orale Glucosetoleranztest findet zwischen der 24. und 28. SSW statt und dient dem Ausschluss eines Schwangerschaftsdiabetes.
Zwischen der 35. und 38. SSW wird durch einen einfachen Vaginalabstrich eine mütterliche Infektion mit Streptokokken der Gruppe B ausgeschlossen. Streptokokken der Gruppe B sind Bakterien, die sich bei bis zu 30 % aller erwachsenen Frauen in einem Scheidenabstrich nachweisen lassen. Die Bakterien können bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden und zu schwersten Infektionen führen. Werden bei der schwangeren Frau Streptokokken nachgewiesen, so wird während der Geburt ein Antibiotikum gegeben, um das Risiko einer Infektion für das Kind zu minimieren.
Beim Cardiotokogramm (CTG) werden die kindlichen Herztöne ab der 28. SSW bei jeder Untersuchung für ca. 20 Minuten aufgezeichnet. Hiermit wird sichergestellt, dass es Ihrem Baby gut geht. Auch dient das CTG dem Ausschluss vorzeitiger Wehentätigkeit. Bei Überschreitung des errechneten Termins (ET) sollten die Herztöne des Kindes alle 2-3 Tage kontrolliert werden.
Um Sie bestmöglich zu betreuen, arbeiten in unserer Praxis Ärztin und Hebamme als Team. Sie können selbst entscheiden, ob Sie eine gemeinsame Betreuung wünschen. Dies kann in Form von gemeinsamen Terminen mit Ärztin und Hebamme oder im Wechsel Ärztin – Hebamme geschehen. Entnehmen Sie bitte die Zusatzleistungen und Kursangebote unserer Hebammen aus deren Seite
Wir freuen uns darauf, Ihre im Verlauf der Schwangerschaft auftretenden Fragen persönlich zu beantworten und wünschen Ihnen als Team der Frauenarztpraxis Kähny-Giesen eine schöne und komplikationslose Schwangerschaft.
Interessante Links
www.praenatal-medizin.de
www.schwanger-in-bayern.de
www.schwanger-in-landsberg.de
www.schwangerenberatung.diakonieffb.de
www.klinikum-landsberg.de
www.sos-bs-landsberg.de
www.pekip.de